Simulation – das Allerheilsmittel?
Wer kennt sie nicht, die animierten Simulationen von Logistikprozessen wo z.B. Lastwagen sich an Rampen andocken; Stapler laufend Paletten von A nach B verschieben oder in Lagerzonen bzw unterschiedlichen Lägern abstellen. Dazu wird die Animation auch noch in 3D gefahren, damit das Ganze wie echt aussieht.
Solche animierten Simulationen machen sehr viel Eindruck in der Geschäftsleitungsetage und bei soviel hightech ist eine Entscheidung, meist in Millionenhöhe, schnell gefällt. Die Ernüchterung kommt dann einige Monate später, wenn dann die Abläufe und Kosteneinsparungen nicht so sind, wie die Simulation vorgegaugelt hat.
All zu oft wird vergessen dass:
1. | Simulationen sind wertlos, wenn die Vorgaben falsch oder unzuriechend analysiert wurden und das Modell nicht ausreichend der Realität entspricht. |
2. | Der Aufwand für eine Simulation und das geforderte Ergebnis müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Oft werden Unsicherheiten durch Ueberdimensionierung kompensiert, damit die möglichen Zeitvorgaben eingehalten werden können. |
3. | Die Simulationstechnik ist ein kompliziertes Hilfsmittel. Letztlich liegt sein Wert in einer exakten Beschreibung der Prozesse. Ein übliches Pflichtenheft bringt nicht diese Qualität. |
4. | Die Art der gewünschten Erkenntnis bestimmt die Art des Simulationsmodells. |
5. | Simulationen bringen grundsätzlich wenig Kennzahlen -Wartezeiten vor Engpässen -Auslastungsgrad von Ressourcen -wieviele Objekte gehen pro Zeiteinheit durch das System -Wie lange wurde die Ressource genutzt oder eben nicht |
Das heisst nun nicht, dass wir auf Simulationen verzichten sollen. Viel wichtiger scheint mir, dass wir bei diesem Thema den Bodenkontakt nicht verlieren und Simulationen als Validierungsinstrument einsetzen.
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